Elektromyostimulation bei Herzinsuffizienz
Eine effektive Alternative für mehr Lebensqualität
Chronische Herzinsuffizienz beeinträchtigt das tägliche Leben vieler Betroffener stark. Häufig leiden sie unter schneller Erschöpfung, geringer Belastbarkeit und einem deutlichen Verlust an Lebensqualität. Zwar kann herkömmliches Training helfen, doch nicht alle Patientinnen und Patienten sind körperlich in der Lage, regelmäßig daran teilzunehmen. Eine aktuelle Studie, veröffentlicht unter https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0033-1358734, untersuchte deshalb den Effekt von Ganzkörper-Elektromyostimulation (EMS) auf die Lebensqualität, die Sauerstoffaufnahme sowie die Herzfunktion bei Menschen mit chronischer Herzschwäche.
Vergleich von intensivem und moderatem EMS-Training
In der Untersuchung wurden die Teilnehmenden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe trainierte mit hoher EMS-Intensität, während die andere ein moderates Programm durchlief. Ziel war es, herauszufinden, wie sich die unterschiedlichen Intensitäten auf die körperliche Leistungsfähigkeit, die Sauerstoffverwertung und die Funktion des linken Herzventrikels auswirken – einem Bereich, der bei Herzinsuffizienz häufig geschwächt ist.
Positive Auswirkungen auf Alltag und Lebensqualität
Besonders bei der intensiv trainierenden Gruppe zeigten sich spürbare Fortschritte. Die Teilnehmenden berichteten von mehr Kraft und besserer Belastbarkeit im Alltag. Viele konnten alltägliche Aufgaben wieder selbstständig erledigen, was zu einem Anstieg der Lebensfreude führte. Die neu gewonnene körperliche Stärke trug entscheidend dazu bei, das Wohlbefinden zu verbessern und die Selbstständigkeit zu fördern.
Auch moderate EMS-Anwendungen zeigen Wirkung
Doch nicht nur das intensive Training erzielte gute Ergebnisse. Auch in der moderaten EMS-Gruppe verbesserten sich Energielevel, Wachheit und psychische Stabilität. Die Kombination aus Muskelaktivierung und geringer körperlicher Belastung beeinflusste sowohl den physischen als auch den mentalen Zustand positiv. Dadurch gewannen auch weniger belastbare Personen deutlich an Lebensqualität.
Verbesserte Sauerstoffaufnahme und Herzfunktion
Ein besonders wichtiger Befund war die gesteigerte Sauerstoffaufnahme in beiden Gruppen. Diese ist ein zentraler Marker für die allgemeine Herz-Kreislauf-Leistung. Zudem zeigten sich Verbesserungen in der Pumpleistung des linken Ventrikels. Durch die gezielte Muskelstimulation wird das Herz entlastet, was langfristig seine Funktion stärken kann – ein bedeutender Vorteil für Menschen mit eingeschränkter Herzleistung.
Fazit: EMS als gezielte Unterstützung bei Herzschwäche
Die Studienergebnisse belegen eindeutig: EMS-Training ist eine sichere, wirksame und individuell anpassbare Methode für Menschen mit chronischer Herzinsuffizienz. Es aktiviert die Muskulatur gezielt, ohne den Körper stark zu belasten. Dadurch verbessert sich nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch das emotionale Gleichgewicht. EMS-Training stellt somit eine wertvolle Unterstützung im Gesundheitstraining, im Personal Training und in der Herz-Kreislauf-Prävention dar – besonders für Menschen, die an körperliche Grenzen stoßen und dennoch aktiv bleiben möchten.