Ganzkörper-Elektromyostimulation bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
Eine wirksame Ergänzung zur Ernährungstherapie
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa führen häufig zu anhaltenden Beschwerden. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität, schwächen den Körper und belasten die Psyche erheblich. Umso wichtiger ist ein ganzheitlicher Behandlungsansatz, der neben der Ernährung auch körperliche Aktivität berücksichtigt. Eine aktuelle Studie, veröffentlicht unter https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0038-1668686, hat die Wirkung von Ganzkörper-Elektromyostimulation (EMS) in Kombination mit individueller Ernährungstherapie untersucht.
Kombination aus EMS und Ernährungstherapie
An der Studie nahmen 21 Personen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen teil. Über einen Zeitraum von zwölf Wochen absolvierte die Interventionsgruppe einmal pro Woche ein 20-minütiges EMS-Training. Zusätzlich erhielten die Teilnehmenden eine speziell abgestimmte Ernährungstherapie. Ziel war es, durch entzündungshemmende Ernährung und sanftes Muskeltraining den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Gleichzeitig sollten auch das allgemeine Wohlbefinden und die körperliche Leistungsfähigkeit gesteigert werden.
Messbare Fortschritte in mehreren Bereichen
Vor und nach dem Studienzeitraum wurden zahlreiche Werte erhoben. Dazu zählten unter anderem Körpergewicht, Fettanteil, Muskelmasse und subjektives Wohlbefinden. Ergänzend kamen Fragebögen zum Einsatz, mit denen Symptome, Stimmung, Lebensqualität und Erschöpfung erfasst wurden. Diese Kombination aus objektiven und subjektiven Daten liefert ein umfassendes Bild der gesundheitlichen Entwicklung während der Intervention.
So wirkt EMS bei chronisch entzündlichen Erkrankungen
EMS-Training aktiviert gezielt große Muskelgruppen. Die elektrischen Impulse lösen intensive Muskelkontraktionen aus, fördern die Durchblutung und verbessern so die Versorgung des Gewebes. Dadurch wird der Zellstoffwechsel angeregt, was wiederum zur Regulation von Entzündungen beitragen kann. Zusätzlich stärkt das Training die Muskulatur, wirkt stimmungsaufhellend und reduziert Stress – ein entscheidender Faktor bei chronischen Erkrankungen.
Alltagsfreundlich und schonend
Ein großer Vorteil von EMS liegt in der kurzen Trainingsdauer von nur 20 Minuten pro Einheit. Da die körperliche Belastung gering bleibt, eignet sich die Methode besonders für Menschen mit eingeschränkter Belastbarkeit. Auch bei Müdigkeit oder Erschöpfung lässt sich das Training leicht durchführen, ohne den Körper zusätzlich zu belasten.
Fazit: EMS ergänzt die klassische Therapie wirkungsvoll
Die Ergebnisse der Studie belegen, dass EMS eine sinnvolle Ergänzung zur konventionellen Behandlung von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa darstellt. In Kombination mit einer angepassten Ernährung kann das Training dazu beitragen, Symptome zu lindern, die Muskelkraft zu erhalten und die Lebensqualität deutlich zu verbessern. Deshalb ist EMS-Training ein wertvoller Bestandteil im modernen Gesundheitstraining, in der Ernährungsberatung und im ganzheitlichen Personal Training.