Kann ich ein EMS-Training während der Periode ausführen?
Die Periode kann jede Frau unterschiedlich beeinflussen – einige fühlen sich an manchen Zyklustagen antriebslos, kraftlos und leiden unter starken Unterleibsschmerzen, andere hingegen haben wenig bis keine Beschwerden.
Der Leistungszustand einer Frau steht in engem Zusammenhang mit dem Hormonhaushalt, welcher wiederum je nach Phase des Zyklus schwankt.
Jeder Zyklus ist anders und kann 25 oder auch bis zu 35 Tage dauern, doch jeder Zyklus durchläuft die gleichen Phasen.
Die erste Phase ist die Menstruation. 1.-5. Tag eins Zyklus findet die Regelblutung statt, das heißt, die Schleimhaut wird aus der Gebärmutter abgetragen, was bei einigen Frauen zu Unterleibsschmerzen, Krämpfen und weiteren Beschwerden führt.
Darauf folgt die Follikelphase (6.-12. Tag), in der die Gebärmutterschleimhaut erneut aufgebaut wird und sich im Eierstock ein Follikel entwickelt, welches Östrogene produziert.
Der Östrogenspiegel steigt weiterhin an, bis er seinen Höhepunkt erreicht und anschließend wieder abfällt, wodurch der Eisprung (13.- 16. Tag) eingeleitet wird. Das Follikel platzt auf und setzt somit die Eizelle frei. Findet innerhalb von 24 Stunden keine Befruchtung statt, stirbt die Eizelle ab.
In der vierten Phase wandelt sich der leere Follikel in den Gelbkörper um, welcher das Hormon Progesteron und ein wenig Östrogen produziert. Tritt keine Schwangerschaft ein, geht der Gelbkörper zugrunde, wodurch die Menge an Progesteron und Östrogen wieder sinkt, sodass die Blutung ausgelöst wird und der Zyklus von vorne beginnt.
Was das jetzt mit dem EMS-Training zu tun hat?
Das Wechselspiel der Hormone Östrogen und Progesteron beeinflusst unser Fitnesslevel.
Besonders effektiv ist Krafttraining in der ersten Zyklushälfte und um den Eisprung herum. Grund dafür ist der Östrogenanstieg in der Follikelphase, welche einen anabolen, also aufbauenden, Effekt hat. In der zweiten Zyklushälfte, nach dem Eisprung, hingegen wird Progesteron vermehrt ausgeschüttet, was katabol, also muskelabbauend, wirkt.
Ein weiterer Einflussfaktor ist die Körpertemperatur, die in der Lutealphase um 0,5 Grad ansteigt. So ist der Körper allein schon durch die Regulierung der eigenen Körpertemperatur einer höheren Belastung ausgesetzt.
Durch Schmerzen und Bauchkrämpfe ist die Leistung bei vielen Frauen während der Periodenblutung reduziert. Doch bereits leichte Bewegungen lockern die Muskulatur und somit können auch die Bauchkrämpfe gelöst werden.
Wie fit eine Frau sich fühlt, ist individuell und sollte jede für sich selbst ausprobieren – ein Tabu ist Sport während der Blutung ganz und gar nicht!
Bewegung während der Menstruation? – JA!
Aber wie sieht’s mit EMS-Training während der Periode aus? – AUCH JA!
Gegen EMS-Training während der Blutung spricht erstmal nichts. Je nach Regelbeschwerden können die TrainerInnen darum gebeten werden, die Stimulation der Bauchmuskeln herunterzuregeln oder ganz wegzulassen – so, wie du dich wohlfühlst!
Wichtig ist, dass du auf dein Wohlbefinden achtest. Jede Frau reagiert anders und hat andere Beschwerden, oder auch wenig bis keine Schmerzen.
EMS-Training und Bewegung im Allgemeinen stellt während der Menstruation kein Problem dar, sondern kann einen sogar besser fühlen lassen.
Geht es dir aber so schlecht, dass du dich vor Schmerzen kaum bewegen kannst, solltest du dich zu nichts zwingen.
Hör auf deinen Körper!